Schritt-für-Schritt-Anleitung: So bohren Sie Ihren eigenen Brunnen

Hier erhalten Sie alles Wissenswerte und die passenden Hilfsmittel, um Ihren eigenen Brunnen erfolgreich zu bohren.

Rammbrunnen

🛠️ Anleitung: Rammbrunnen selbst bauen

Ein Rammbrunnen besteht aus einem speziell geformten Rohr mit einer Filterspitze, das mit einem Hammer in den Boden geschlagen wird, bis es Grundwasser erreicht.


📋 Voraussetzungen:

  • Grundwasser bei max. 6–7 m Tiefe

  • Sandige oder Kiesige Böden (nicht für Fels oder Lehm geeignet)

  • Keine Trinkwassernutzung! Nur zur Gartenbewässerung

  • Genehmigung bei der Behörde einholen oder zumindest anzeigen


🧰 Materialien & Werkzeuge

🔩 Rammspitze Stahlspitze, wird vorne am Rohr montiert

🧱 Filterrohr mit Schlitze zur Wasseraufnahme

🛠️ Steigrohre Stahlrohre mit Gewinde, empfohlener Durchmesser 1 1/4" oder 1 1/2" auf jedenfall Wandverstärkt

🔧 Rohrmuffen Zur Verbindung der Rohre

🚰 Rückschlagventil Verhindert Rückfluss beim Pumpen

🧯 Handschwengelpumpe (oder Gartenpumpe) Zum Wasserfördern

🔨 Abbruchhammer inkl. Rammglocke + Schlagstück Für das Einschlagen

🧰 Rohrzange, Dichtband (Hanf)

 

🏗️ Schritt-für-Schritt-Anleitung


1. Standort wählen

  • Möglichst niedriger Punkt im Garten

  • Nicht in der Nähe von Klärgruben, Kompost, Abflüssen


2. Vorbohrung (empfohlen)

  • Mit einem Handerdbohrer bis Grundwasser (mind. 1–2 m)  tief vorbohren

  • Erleichtert das gerade Einschlagen und schützt die Rammspitze


3. Filterrohr vorbereiten

  • Mit Hanf (kein Teflon) und Muffe das erste Steigrohr anschließen


4. Rohr einschlagen

  • Stelle das Rohr senkrecht auf

  • Schlagstück oben aufsetzen (niemals direkt aufs Rohr schlagen!)

  • Mit Abbruchhammer inkl. Rammglocke einschlagen

  • Rohr für Rohr hinzufügen, bis du ca. 6–7 m Tiefe erreichst

💡 Tipp: Je tiefer du kommst, desto schwerer wird das Einschlagen. Ruckeln & Drehen hilft!


5. Wasserstand prüfen

  • Probiere mit einer Schnur + Gewicht, ob Wasser im Rohr steht

  • Alternativ: Pumpe anschließen und Testlauf machen


6. Pumpe montieren

  • Rückschlagventil montieren

  • Handschwengelpumpe oder Gartenpumpe aufsetzen

  • Anpumpen – zunächst ist das Wasser oft trüb (nicht gleich erschrecken)


7. Einpumpen & Spülen

  • Mehrere Minuten mit leichtem Durchfluss pumpen, bis das Wasser klar wird

  • Eventuell feinen Sand rausspülen lassen

🔧 Wartung & Betrieb

  • Winterfest machen: Pumpe vor Frost demontieren oder entleeren

  • Filterrohr verstopft? → Rückspülen oder leichtes Ziehen versuchen

  • Leistung sinkt? → Entweder Grundwasserspiegel gesunken oder Filter verlandet → Rückspülen mit Hochleistungspumpe

Bohrbrunnen (Trockenbohrverfahren)

🛠️ Anleitung: Bohrbrunnen mit Schutzrohr


📋 Voraussetzungen:

  • Grundwasser bei max. 8-10 m Tiefe (Bei Handbohrung)

  • Sandige, Kiesige oder Lehm Boden (nicht für Fels geeignet)

  • Keine Trinkwassernutzung! Nur zur Gartenbewässerung

  • Genehmigung bei der Behörde einholen oder zumindest anzeigen

🧠 Warum ein Schutzrohr?

  • Stabilisiert das Bohrloch (besonders in rolligen Kies oder feuchten Böden)

  • Führt das Brunnenrohr gerade ein

  • Verhindert, dass Bohrlochwände einstürzen

  • Hilft beim sauberen Einbringen der Filterkiespackung


🧰 Benötigte Materialien

Schutzrohr als temporäres Hüllrohr

Brunnenrohr (PE/PVC-U) Innenrohr mit Filter und Steigleitung

Filterrohr (geschlitzt) Unten am Brunnenrohr für Wasseraufnahme

Filterkies (2–4 mm) Um das Filterrohr, zwischen Brunnen- & Schutzrohr

Quellton Für Abdichtung über dem Filterkies

Pumpe Gartenpumpe oder Tiefbrunnenpumpe

Dichtmaterial (PTFE, O-Ringe) Für Muffen, Rohrverbindungen

Hier könnte noch eine Lange Liste an Werkzeuge stehen, dass spar ich mir, denn diese bekommt ihr alle bei mir.

🏗️ Schritt-für-Schritt-Anleitung


1. Standortwahl und Genehmigung

  • Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Abwasserleitungen und Hausanschlüsse einhalten

  • Genehmigung / Anzeige bei der Wasserbehörde holen


2. Bohrung mit Schutzrohr vorbereiten

  • Beginne mit dem Erdbohrer, bohre einige Meter tief bis zum Grundwasser oder bis die Bohrlochwand nicht mehr stehen bleibt

  • Führe das Schutzrohr (DN175) nach, Stück für Stück

  • Das Schutzrohr wird mittels Holzzange nachgedrückt (Körpergewicht oder andere Gewichte)


3. Bohrung vertiefen

  • Innerhalb des Schutzrohres bohrst du weiter mit einem kleineren Durchmesser (z. B. 165 mm)

  • Ziehe regelmäßig den Bohrer raus und entferne das Bohrgut

  • Wiederhole bis unterhalb des Grundwasserspiegels

  • Im Grundwasser benutze die Kiespumpe um den Boden zu fördern

  • Endtiefe ist erreicht, wenn du 2m im Grundwasser bist


4. Brunnenrohr einbauen

  • Rohrmaterial: PVC-U oder PE, z. B. DN 80–125

  • Unten: Sumpfrohr 0,5m (wenn möglich)

  • Darüber: Filterrohr 2 m

  • Darüber: Vollwandrohre bis GOK

  • Verschraubt, senkrecht ins Bohrloch eingelassen (inkl. Bodenkappe)


5. Filterkiespackung einbringen / Schutzrohr entfernen

  • Zwischen Brunnenrohr und Schutzrohr füllst du von oben Filterkies ein (Abhängig von der Schlitzweite z.B. SW 1mm = Filterkies 2 - 3,15mm )

  • Mindestens 0,5m über das Filterrohr hinaus auffüllen

  • Vermeide Hohlräume (immer gleichmäßig rieseln lassen)

  • Verfüllen in Teilschritte: 30cm Filterkies einfüllen und 20cm Schutzrohr ziehen

  • Wiederhole die Schritte bis Oberkante Filterrohr


6. Abdichtung mit Quellton

  • Über dem Filterkies füllst du eine Tonschicht (ca. 15 Kg) ein

  • Diese schützt das Grundwasser vor Oberflächeneintrag

  • Im Anschluss kannst du das Schutzrohr herausziehen

7. Brunnenkopf bauen

  • Oberfläche mit Betonring, Abdeckung oder Brunnenkopf sichern (freie Gestaltung)

  • Rückschlagventil und Pumpe installieren (bis ca. 8m ist eine Ansaugpumpe möglich, bei größeren tiefen eine Tiefbrunnenpumpe)

  • Elektrik ggf. in wetter geschützten Schacht/Garage verlegen


8. Erste Wasserförderung

  • Klarpumpen: mindestens 30 Minuten oder bis Wasser klar ist

  • Fördermenge & Sandanteil prüfen

🏁 Fazit

Ein Bohrbrunnen mit Schutzrohr ist die sicherste und haltbarste Methode für einen eigenen Gartenbrunnen. Besonders bei tiefem Grundwasser, losem Boden oder langjähriger Nutzung ist es sinnvoll, etwas mehr Arbeit zu investieren.

Kosten / Nutzen Gegenüberstellung

Nutzung, Leistung und Eigenschaften:

Rammbrunnen:

  • Max. Tiefe: ca. 7–8 m (Sauggrenze bei normalen Pumpen)

  • Fördermenge: eher gering (ca. 600–1500 l/h)

  • Lebensdauer: 5–15 Jahre (je nach Nutzung und Bodenbeschaffenheit)

  • Aufbau: Einfacher, aber körperlich anstrengend (Rammen)

  • Geeignet für: Leichte, sandige und kiesige Böden; kleine Gärten mit geringem Wasserbedarf

  • Nachteile: Nicht tief erweiterbar, schwieriger zu warten und zu reinigen bei Verockerung

 

Bohrbrunnen:

  • Max. Tiefe: deutlich über 8 m möglich (mit Tiefbrunnenpumpe)

  • Fördermenge: höher (ca. 1000–3000 l/h oder mehr, je nach Ausführung)

  • Lebensdauer: 10–30 Jahre (bei fachgerechtem Bau mit Filterkiesschicht)

  • Aufbau: Aufwändiger (Bohren, Schutzrohr, Kiesfilter, Abdichtung)

  • Geeignet für: Unterschiedliche Böden (auch Lehm), größere Gärten oder höheren Wasserbedarf

  • Vorteile: Besser regenerierbar, langlebiger, mehr Erweiterungsmöglichkeiten

Kostenvergleich:

Rammbrunnen (Eigenbau)

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Bohrbrunnen (Eigenbau)

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